Sicherheit und Freiheit sind jungen Leuten wichtig

Anschliessend diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen, welche Hindernisse der Lebensqualität in Liechtenstein im Wege stehen, welche Entwicklung sie sich wünschen oder wie sie sich konkrete Handlungsschritte zur Verbesserung der Lebensqualität vorstellen könnten. Die bunt gemischten Gruppen kamen dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. So wurde beispielsweise das Bildungssystem als unflexibel und altmodisch beschrieben und angeregt, dass die Schule die individuellen Talente stärker fördern sollte. Bemängelt wurde auch, dass sich Liechtenstein in den letzten Jahren in wichtigen Fragen kaum weiterentwickelt habe: «Wenn bei Abstimmungen immer alles abgelehnt wird, dann gibt es keine Veränderung und alles bleibt beim Alten», stellte ein Werkstatt-Teilnehmer fest. Im Gegenzug wünschten sich die jungen Leute einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, den Schutz von Naherholungsgebieten, mehr Grünflächen («nicht alles zubauen») und Freizeitmöglichkeiten. Eine stärkere Verankerung der UN-Nachhaltigkeitsziele, der sogenannten SDGs, im Alltag sowie angemessene Löhne für systemrelevante Berufe oder eine CO2-Steuer wurden ebenfalls genannt. Kritisch wurde auch der Druck von aussen auf Liechtenstein gesehen. Ein Teilnehmer störte sich daran, dass Liechtenstein in vielen Bereichen fremdbestimmt werde und beispielsweise Steuererhöhungen oder regulatorische Vorgaben aus dem Ausland übernehmen müsse. (Hier geht's zur Fotogalerie)
Eine erste Werkstatt zum Thema Lebensqualität wurde von Zukunft.li im August durchgeführt. Damals mit einem sehr heterogen zusammengesetzten Teilnehmerkreis. Mehr zu dieser Werstatt finden Sie hier.
Anlass für die beiden Workshops gab die Studie: Wirtschaftswachstum: Trilemma zwischen Wachstum, Umwelt und Lebensqualität. Darin kommt Zukunft.li zum Schluss, dass Wirtschaftswachstum kein Selbstzweck sein darf, sondern die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern muss. Schliesslich trägt Wirtschaftswachstum wesentlich zum Wohlstand der Bevölkerung bei, hat aber auch negative Folgen, wie zum Beispiel ein höheres Verkehrsaufkommen oder mehr Landverbrauch, was wiederum die Lebensqualität mindert. Die Politik ist daher gefordert, diese Balance im Auge zu behalten.