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10. Januar 2023

Wo sind denn alle hin?

«Fachkräftemangel» wäre 2022 definitiv auch ein Anwärter für das Wort des Jahres gewesen. Über das Thema wird schon lange debattiert, die Situation scheint sich seit dem vergangenen Jahr aber zu akzentuierten. Ist es nun eher die Nachfrage nach Arbeitskräften, die dazu geführt hat? Oder ist die Entwicklung stärker durch ein geringer werdendes Arbeitskräfteangebot getrieben?

Starke Beschäftigungsentwicklung

Die Nachfrage der liechtensteinischen Arbeitgebenden war in den letzten 20 Jahren trotz wesentlicher negativer Einflüsse wie der Finanzkrise, dem Frankenschock und zuletzt der Pandemie fast ungebremst hoch. Von 1998 bis 2021 stieg die Anzahl der Beschäftigten durchschnittlich um 2.4 Prozent pro Jahr an, insgesamt um 73 Prozent. Allein in den vier Jahren vor dem Coronajahr 2020 kamen im Durchschnitt pro Jahr annähernd 1‘000 Beschäftigte dazu.

Abb. 1: Beschäftigte in Liechtenstein 1998 bis 2021

Quelle: Amt für Statistik
 
Über 80 Prozent dieses Zuwachses wurden durch Zupendelnde abgedeckt. Sie stellten Ende 2021 56 Prozent aller Beschäftigten. Damit ist offensichtlich, dass sich aufgrund dieser besonderen liechtensteinischen Arbeitsmarktstruktur der Blick auf den Fachkräftemangel nicht auf das Inland beschränken darf.

Demografie schlägt zu auf dem Arbeitsmarkt
 
Was sich schon seit Jahren anbahnt, ist jetzt in der Realität ankommen: Die demografische Entwicklung verändert die Bevölkerungsstruktur und hat deshalb wesentliche Folgen für den Arbeitsmarkt. Abb. 2 gibt Auskunft über die Zusammensetzung der Beschäftigten nach Altersklassen.

Abb. 2: Beschäftigte in Liechtenstein nach Altersgruppen, 1998 bis 2021

Quelle: Amt für Statistik

Die Alterskategorie der 50- bis 64-Jährigen ist in Bezug auf den Fachkräftemangel insofern wichtig, als diese Beschäftigten – jeweils ausgehend vom betrachteten Jahr – innerhalb von 15 Jahren zum überwiegenden Teil aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. 2011 betrug ihr Anteil noch rund ein Viertel und stieg danach kontinuierlich an. 2021 gehörte bereits fast jeder dritte Beschäftigte in diese Altersklasse. Dabei unterscheidet sich die Altersstruktur der inländischen und der zupendelnden Beschäftigten klar erkennbar.



Abb. 3: Altersstruktur inländische Beschäftigte 2021

Quelle: Amt für Statistik

Abb. 4: Altersstruktur zupendelnde Beschäftigte 2021

Quelle: Amt für Statistik

Die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen stellt bei den inländischen Beschäftigten einen Anteil von 35 Prozent, während bei den Zupendelnden mit 43 Prozent deutlich mehr in diese Gruppe fallen. Genau umgekehrt ist das Bild bei der Altersgruppe 60+: Bei den inländischen Beschäftigten gehören 12 Prozent in diese Altersklasse, bei den Zupendelnden sind es lediglich rund 7 Prozent.

Entwicklung des Arbeitskräfteangebots

Nebst den Erwerbstätigen zählen auch die Arbeitslosen (im Durchschnitt der letzten zehn Jahre rund 400) zu den inländischen Erwerbspersonen. Und im Unterschied zu Abb. 1 sind darin auch die aus Liechtenstein Wegpendelnden enthalten, weil auch sie Stellen im Inland annehmen könnten. Das Total zeigt so das potenzielle inländische Arbeitskräfteangebot, das sich von rund 19‘000 seit 2011 auf 20‘500 im 2021 nur moderat erhöht hat.

Allerdings greift, wie schon beschrieben, die Beschränkung auf das Inland für eine angebotsseitige Betrachtung des liechtensteinischen Arbeitsmarkts deutlich zu kurz. Inklusive der Arbeitskräfte aus dem Ausland ist das Angebotstotal von 37‘400 im Jahr 2011 bis auf 43‘700 im 2021 angestiegen.

Abb. 5: Entwicklung Arbeitskräfteangebot, 2011 bis 2021

Quelle: Amt für Statistik, eigene Berechnungen

Demografie und Arbeitskräfteangebot

Die Veränderung der Altersstruktur der in Liechtenstein Beschäftigten wird einschneidende Konsequenzen für den Arbeitsmarkt nach sich ziehen. Die für 2021 verfügbaren Daten erlauben es, die potenzielle Beschäftigungslücke zu schätzen. Von den 18‘000 inländischen Beschäftigten erreichen von 2023 bis 2038 6‘800 das (heute) ordentliche Pensionsalter 65. Bei den 23‘000 ausländischen Arbeitskräften werden 7‘700 bis 2038 in Rente gehen. Zusammen wird damit über ein Drittel der Ende 2021 Beschäftigten bis 2038 pensioniert und das Arbeitskräfteangebot entsprechend reduziert. Die Personen, die in Frühpension gehen, eine Stelle im Ausland annehmen oder über das Pensionsalter hinaus weiter arbeiten, sind nicht in die Berechnungen eingeflossen, da wir diese Bewegungen nicht quantifizieren können. Sie sind in einer langfristigen Betrachtung aber auch nicht entscheidend.

Dieser Reduktion des Angebots stehen im Inland neue potenzielle Erwerbstätige gegenüber, zum einen durch die ins Erwerbsleben eintretende inländische Bevölkerung, zum anderen durch Zuwanderung. Im betrachteten Zeitraum werden 6‘200 Einwohnerinnen und Einwohner 20 Jahre alt. Wird für diese Betrachtung die aktuelle Erwerbstätigenquote für Frauen und Männer berücksichtigt, steigt das potenzielle Arbeitskräfteangebot bis 2038 um 4‘800 Personen an.

Und schliesslich verändert auch die Migration das Angebot auf dem Arbeitsmarkt. Ausgehend vom durchschnittlichen Migrationssaldo 2008 - 2020 in den Altersklassen von 20 bis 59 Jahren und der aktuellen Erwerbstätigenquoten würden in diesem Zeitraum kumuliert rund 1‘750 als potenzielle Arbeitnehmende dazukommen.

Abb. 6: Kumulierte Zunahme (blau) und Abnahme (rot) des Arbeitskräfteangebots, 2023 bis 2038

Quelle: Amt für Statistik, eigene Berechnungen

Unter diesen getroffenen Annahmen stehen bis 2038 also 14‘500 Austritten aus dem Erwerbsleben rund 6‘500 Zugänge gegenüber. Schon diese potenzielle Beschäftigungslücke von 8‘000 Personen wird für die Arbeitgeber zur Herausforderung. Sie wird noch bedeutender, wenn wir die Annahme treffen, dass die liechtensteinische Wirtschaft auch in den nächsten Jahren einen wachsenden Bedarf an Arbeitskräften aufweisen wird.

Zwei Hauptquellen lassen die Wertschöpfung in einer Volkswirtschaft ansteigen: die Anzahl der gearbeiteten Stunden und die Produktivität. Die Entwicklung des liechtensteinischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) der letzten Jahre korreliert stark mit derjenigen der Beschäftigten. Das Wachstum der letzten Jahre war in erster Linie auf die Zunahme der Beschäftigten zurückzuführen, während die Produktivität eine untergeordnete Rolle gespielt hat. In einem Szenario mit 1 Prozent jährlichem Beschäftigungswachstum beträgt der zusätzliche Bedarf bis 2038 noch einmal rund 7‘500 Personen.

Produktivität wird bedeutend

Die für die weitere Entwicklung entscheidende Frage wird sein, inwiefern die unter den oben getroffenen Annahmen entstehende Arbeitskräftelücke von 15‘500 Personen durch Zupendelnde geschlossen werden kann. Angesichts der aufgezeigten Situation ist es aber offensichtlich, dass wirtschaftliches Wachstum zunehmend schwierig zu erreichen sein dürfte, wenn es – wie in der Vergangenheit – fast ausschliesslich durch den Ausbau des Arbeitsvolumens erreicht werden soll. Es dürfte bereits anspruchsvoll werden, das wirtschaftliche Niveau zu halten und damit wird der Produktivität als Wachstumsquelle eine grössere Bedeutung zukommen. Auch wenn es wie ein Gemeinplatz klingt: es ist und bleibt eine zentrale Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen zu ermöglichen, unter denen Unternehmen ihre Produktivität kontinuierlich steigern können.

In ihrer neusten Studie kommt die Stiftung Zukunft.li zum Schluss, dass auf dem Wohlstandsniveau Liechtensteins wirtschaftliches Wachstum kein Selbstzweck sein kann. Es sollte in erster Linie dem Erhalt und der Verbesserung der Lebensqualität dienen. Welche Aspekte diese bestimmen, sollte anhand des Systems der Nachhaltigkeitsindikatoren definiert, gemessen und gesteuert werden. Welches Wachstum daraus resultiert, bleibt an dieser Stelle offen, es wäre aber «optimal» im Sinne einer Wirtschaftspolitik, die Lebensqualität ins Zentrum stellt. Die Steuerung der Wirtschaftspolitik über ein solches Indikatorensystem könnte dazu beitragen, die richtigen Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen.
 

PS: Dieser Beitrag ist auch im Jahresmagazin 2023 von Wirtschaftregional «Wo sind die Arbeitskräfte?» vom 5.1.2023 erschienen.

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