Wie fit ist unser Bildungssystem für die Zukunft?

Das System muss umfassend reformiert werden, um mehr Flexibilität und Chancengerechtigkeit zu schaffen, wovon langfristig die gesamte Gesellschaft profitiert, sind sich die Diskutanten sicher. Denn Gesellschaft und Umwelt haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Schulen. Die Klassen sind viel heterogener, inklusiver und multikultureller als noch vor 30 Jahren. Die Familienstrukturen sind heute anders, oft sind beide Elternteile berufstätig. Und die Digitalisierung stellt ohnehin alles auf den Kopf. Aufsätze schreiben, Französisch übersetzen oder Matheaufgaben lösen, das können heute teilweise Apps oder Anwendungen wie Chat GPT. Unsere zentral gesteuerten Schulen können mit dieser Entwicklung kaum Schritt halten. Das kann zu Frustration und Überforderung bei den Lehrkräften führen. Um diesen Veränderungen besser Rechnung tragen zu können, wäre eine grössere Autonomie der Schulen sinnvoll. Derzeit können die Schulleitungen über weniger als vier Prozent des Budgets frei verfügen. Besser wäre es aus Sicht der Podiumsteilnehmenden, wenn die Schulleitung im Rahmen eines Globalbudgets frei über Personal- und Sachausgaben entscheiden könnte. Darüber hinaus sollten die Schulen frei entscheiden können, ob sie ein fachliches Profil wählen oder nach einem besonderen pädagogischen Konzept unterrichten, beispielsweise in altersdurchmischten Klassen oder Lernateliers, wie dies heute schon in einzelnen Schulen der Fall ist.
Welche Reformschritte zusätzlich sinnvoll wären, sehen Sie hier im Video-Podcast.