Road Pricing jetzt prüfen wäre sinnvoll
Mit Road Pricing Verkehrsspitzen wirkungsvoll brechen
Das Fokuspapier von Zukunft.li «Road Pricing - Ein System zur effizienten Nutzung der Strasseninfrastruktur» zeigt, dass mit dieser Massnahme das Verkehrsaufkommen zu Spitzenzeiten um rund 24 Prozent und das Staurisiko um rund 20 Prozent gesenkt werden könnte - dies ohne einen zeit- und ressourcenintensiven Neubau von Strassen. Denn - so das Fazit der Studie - Strassen wären in Liechtenstein eigentlich ausreichend vorhanden, sie müssten nur effizienter genutzt werden. Es würde sich also lohnen, analog zur Schweiz das Thema Road Pricing genauer unter die Lupe zu nehmen. Dort werden derzeit die rechtlichen Grundlagen für Pilotversuche geschaffen.
Zusammenspiel von verschiedenen Massnahmen erforderlich
Um die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern, braucht es verschiedene Ansatzpunkte. Im Mobilitätskonzept 2030 ist unter anderem ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs und eine Erhöhung der Taktzahlen vorgesehen. Solange Busse jedoch zu den Hauptverkehrszeiten im Stau stehen, ist das Umsteigen auf den ÖV für viele keine valable Alternative. Busspuren und Busbevorzugungsmassnahmen sind zwar im Mobilitätskonzept ebenfalls enthalten, diese wirken jedoch nur punktuell und sind nicht flächendeckend umsetzbar. Geprüft werden soll laut Mobilitätskonzept auch die Ausweitung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM), das sich bereits heute bei grösseren Unternehmen in Liechtenstein sehr bewährt.
Road Pricing wirkt auf mehreren Ebenen
Wie das BMM setzt auch Road Pricing ökonomische Anreize für eine Verhaltensänderung. Aus unserer Sicht würde es sich deshalb lohnen, parallel zu diesen Massnahmen auch ein zeitlich auf die Spitzenzeiten limitiertes Road Pricing eingehend zu beleuchten. In Kombination mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs könnte sich dieser Ansatz als mehrfach wirksam erweisen. Einerseits, weil durch Road Pricing der Verkehr zu Spitzenzeiten generell abnehmen würde. Busse hätten freiere Fahrt und könnten ihre Fahrpläne einhalten. Andererseits könnten Arbeitnehmer, die den ÖV nutzen, deutlich an Kosten sparen. So wäre ein Umsteigen auch aus finanzieller Sicht interessant. Kosten sparen könnten ausserdem jene, die zwar ein Auto besitzen, es aber nicht oder nur wenig zu den Hauptverkehrszeiten nutzen. Denn unser Vorschlag sieht vor, ausgleichend zur Einführung eines Road Pricing die Motorfahrzeugsteuer abzuschaffen.
Praktisch überall sind Bushaltestellen in 5 bis 7 Gehminuten erreichbar
Grundsätzlich ist Liechtenstein bereits heute recht gut mit dem ÖV erschlossen. Wie diese Grafik zeigt, ist von praktisch jedem Wohnort in Liechtenstein eine Bushaltestelle innert 5 bis 7 Gehminuten erreichbar. Die entsprechende Grafik zu Ihrer Gemeinde finden Sie hier.