Wie gelingt Schulautonomie?
Oelkers betrachtet Schulautonomie als vielversprechenden Ansatz zur Weiterentwicklung von Bildungssystemen. Für ihn liegt der zentrale Vorteil von Schulautonomie in der Möglichkeit, Schulen flexibler und anpassungsfähiger zu machen. Sie könnten ihre Konzepte besser auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abstimmen und durch grössere Eigenverantwortung Innovationen im Unterricht fördern. Diese Freiheiten stärken zudem die Identifikation von Lehrkräften und Schulleitungen mit ihrer Arbeit. Gleichzeitig warnt Oelkers vor möglichen Risiken. So könnten Schulen durch mangelnde Unterstützung seitens der Bildungsverwaltung überfordert werden. Für ihn bleibt es essenziell, dass der Staat weiterhin seine Verantwortung für Bildungsgerechtigkeit und Qualitätsstandards wahrnimmt.
Damit Schulautonomie erfolgreich umgesetzt werden kann, fordert Oelkers gezielte Massnahmen. Schulen benötigen klare Zielvorgaben, regelmässige Evaluationen und ausreichend Unterstützung, damit sie ihre neuen Freiheiten sinnvoll nutzen können. Lehrkräfte und Schulleitungen sollten durch Fortbildungen auf ihre erweiterten Aufgaben vorbereitet werden. Ausserdem müsse sichergestellt werden, dass auch benachteiligte Schulen von der Autonomie profitieren können, um Ungleichheiten zu vermeiden.
Zusammenfassend erkennt Oelkers in der Schulautonomie ein grosses Potenzial, warnt jedoch im Podcast davor, sie unüberlegt einzuführen. Im Podcast plädiert für eine sorgfältige Planung und unterstützende Strukturen, um sowohl die Qualität der Bildung als auch die Chancengerechtigkeit zu sichern.
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