Vererbbares Pflegekapital entlastet zukünftige Generationen

Mit Bevölkerungsprognosen ist das so eine Sache. Es müssen Annahmen zu Lebenserwartung, Geburtenraten, Zuwanderung, Abwanderung und mehr getroffen werden. Keine Unsicherheit besteht allerdings darin, dass mit dem Eintritt der grossen Babyboomer-Jahrgänge der 1960er-Jahre ins Rentenalter die Anzahl der alten Menschen in den kommenden Jahrzehnten stark ansteigen wird. Lebten Ende 2016 rund 1'300 80-Jährige und Ältere in Liechtenstein, werden es bis 2050 rund 4'000 Menschen mehr in dieser Alterskategorie sein! Dies wird in einer ersten Phase zu einer finanziellen Herausforderung für die Vorsorgesysteme und zu einem späteren Zeitpunkt für die Alterspflege. Damit für kommende Altersgenerationen Pflege und Betreuung in der gleichen Qualität wie heute möglich ist, müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir deren Finanzierung gestalten, um nicht den kommenden Generationen die gesamte Finanzierungslast zu überbürden.
In unserer Publikation «Finanzierung der Alterspflege - Handlungsbedarf und Lösungsansätze» haben wir das «vererbbare Pflegekapital» als einen möglichen Finanzierungsansatz vorgestellt. Die Grundidee dazu stammt von Jérôme Cosandey, Forschungsleiter Finanzierbare Sozialpolitik beim Schweizer Think Tank Avenir Suisse.
Jérôme Cosandey und Thomas Lorenz von Zukunft.li unterhalten sich in einem Podcast mit Nico Leuenberger über die Grundkonzeption des vererbbaren Pflegekapitals und über den Stand der politischen Diskussionen zur Finanzierung der Alterspflege in der Schweiz und in Liechtenstein.