Tiefere Prämien mit Managed-Care – aber freiwillig
Liechtenstein pflegt mit der Schweiz eine Beziehung mit vielen wichtigen Verflechtungen – so auch im Gesundheitsbereich. Das Land übernimmt aus der Schweiz Tarifsysteme und Medikamentenpreise und der grösste Teil der stationären Gesundheitsversorgung für Liechtensteiner Patienten wird durch Schweizer Spitäler erbracht. Was Liechtenstein bis anhin nicht kennt, sind die in der Schweiz weit verbreiteten «Managed-Care-Modelle» in der Krankenversicherung. Darunter werden Versicherungsmodelle mit eingeschränkter Arztwahl verstanden. Durch optimierte Strukturen und Prozesse sinken die Kosten und die Qualität der medizinischen Versorgung soll verbessert werden.
Dazu ein Beispiel aus der Schweiz: Ein männlicher Versicherter, Jahrgang 1966 aus Solothurn, kann bei der Concordia zwischen der Grundversicherung, dem Angebot «my Doc» und der Variante «HMO» wählen. In der Grundversicherung hat er freie Arztwahl, in den beiden anderen Systemen muss er bei medizinischen Fragen zuerst den Hausarzt respektive einen Arzt im HMO-Gesundheitszentrum kontaktieren. So spart der Versicherte auf freiwilliger Basis zwischen CHF 600 bis CHF 800 pro Jahr (Stand 2019).
OKP-Prämie für verschiedene Versicherungsmodelle, Fanchise CHF
300, 53-jähriger Versicherter in Solothurn, 2019
Quelle: Studie Stiftung Zukunft.li
Regierung und Landtag haben nun den Weg freigemacht, dass Liechtensteiner Krankenkassen ab 2021 ebenfalls Managed-Care-Modelle anbieten können. Die Möglichkeiten, auf freiwilliger Basis durch selbst gewählte Einschränkung Prämien zu sparen, ist ein vernünftiger Weg und bringt etwas Wettbewerb in einen ansonsten stark regulierten Markt.
Die Meinung der Expertin
Hören Sie hier den Podcast mit Fabienne Hasler, Geschäftsführererin der Concordia in Liechtenstein.