Demografischer Wandel - ein Trend mit vielen Herausforderungen
Anders als in den meisten Politikbereichen hat er den Vorteil, dass er zu weiten Teilen bekannt ist. Er muss nicht prognostiziert werden, er geschieht - ob es uns passt oder nicht. Und gerade weil die Entwicklung so vorhersehbar ist, müssen wir uns mit den relevanten Konsequenzen befassen.
Die grossen 60er
Die Jahrgänge der 1960er übertreffen in ihrer Personenstärke die vor ihnen wie auch nach ihnen geborenen Kohorten bei Weitem. 2025 treten die ersten davon ins Rentenalter ein, ab 2040 erreichen sie die Altersgrenze, bei der nach heutiger Erkenntnis Pflege und Betreuung für viele ein Thema werden.
Quelle: Bevölkerungsstatistik 31. Dezember 2017, Amt für Statistik, 2018; eigene Darstellung.
Im Vordergrund der Diskussion steht meist die Finanzierungsproblematik in der 1. und 2. Säule. Die Thematik ist es jedoch deutlich vielschichtiger und beinhaltet diverse Herausforderungen, wie zum Beispiel:
Arbeitsmarkt
Wenn die 1960er-Jahrgänge ins Rentenalter kommen, verlassen deutlich mehr Personen das Erwerbsleben als nachrücken. Eine Herausforderung für die Wirtschaft.
Politische Partizipation
Ende 2017 waren 21% der über 18jährigen 65 Jahre und älter. Im Bevölkerungsszenario (Trend) des Amts für Statistik steigt dieser Anteil ab 2040 auf mindestens einen Drittel. Die Netto-Empfänger staatlicher Leistungen stellen also einen immer höheren Anteil der stimmberechtigten Bevölkerung dar. Eine Herausforderung für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Staatsfinanzen
Ein wachsender Anteil von Rentnern an den insgesamt Steuerpflichtigen dürfte das verfügbare Steuersubstrat senken. Andererseits steigen Ausgaben für Gesundheit und Pflege. Eine Herausforderung für die öffentlichen Haushalte.
Podcast
Im zweiten Teil unseres Podcasts mit Bezug zu unserer Studie «Finanzierung der Alterspflege» hören wir von der 20jährigen Johanna Hermann, was eine junge Liechtensteinerin über diese Thematik denkt und welche Erwartungen sie an die Politik hat. Marion Kranz hat sich mit ihr und mit Studienautor Thomas Lorenz unterhalten.
Hier geht's zum Podcast. Über Anregungen, Kommentare und Rückmeldungen zum Thema freuen wir uns.