Appenzell Ausserrhoden überholt Liechtenstein in Sachen Freiheit

Im Ringen um den ersten Platz im Avenir-Suisse-Freiheitsindex hat Liechtenstein dieses Jahr den Kürzeren gezogen und konnte den letztjährigen Sieg nicht wiederholen. In der Bewertung der Bonität und der Steuerausschöpfungsquote haben dieses Jahr verschiedene Schweizer Kantone zu den hohen Liechtensteiner Werten aufgeschlossen. Ebenso ist die Staatsquote in Liechtenstein stärker angewachsen, als dies beim Durchschnitt der Schweizer Kantone der Fall war. Hinzu kommt, dass sich in verschiedenen Kantonen die durchschnittliche Dauer bis zum Erhalt einer Baubewilligung verkürzt hat und diese somit gleich gut abschnitten wie das Fürstentum.
Auch die in diesem Jahr erfolgte Streichung dreier Indikatoren («staatliche Wohnbauinvestitionen», «Vermummungsverbot», «fixe Radarfallen») kommt Liechtenstein ungelegen. Bei jedem dieser Indikatoren standen die Liechtensteiner letztes Jahr auf dem ersten Platz. Zwar gehen dem Fürstentum durch die Index-Anpassungen nur ganz wenige Punkte verloren, doch gerade an der Spitze zählt jeder Punkt in den einzelnen Indikatoren.
Freiheit bleibt ein subjektives Konzept
Der Avenir-Suisse-Freiheitsindex ist eine interaktive Online-Publikation, die jedoch nur Indikatoren misst, bei denen die Kantone Handlungsspielraum haben. Der Vergleich mit Liechtenstein ist daher mit Vorsicht zu geniessen, schliesslich gelten in der Schweiz auf nationaler Ebene andere Gesetze als in Liechtenstein. Die einzelnen Indikatoren lassen sich einfach ein- oder ausschalten, um einen personalisierter Freiheitsindex zu erhalten. Schliesslich ist es stark von der eigenen, individuellen Beurteilung abhängig, ob und wie stark etwa ein Gesetz als Einschränkung der persönlichen Handlungsoptionen empfunden wird.