Appenzell Ausserrhoden erneut «freier» als Liechtenstein

Seit 2012 vergleicht Avenir Suisse den Stand der Freiheiten in den Kantonen mit einem interaktiven Online-Tool. Das Fürstentum Liechtenstein wird zum dritten Mal mitberücksichtigt. Nachdem es der Schweizer Nachbar im ersten Jahr auf Anhieb auf den ersten Platz geschafft hatte, wurde Liechtenstein 2021 vom Kanton Appenzell Ausserrhoden überholt. Im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert haben sich insbesondere die Indikatoren bezüglich der Staatsquote, der Dezentralisierung (Anteil der Gemeindeausgaben am Ausgabentotal von Land und Gemeinden) und der Gesundheit der Finanzen. Nach wie vor Bestwerte erzielt das Fürstentum hingegen bei der Steuerbelastung einer Durchschnittsfamilie oder dem Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Sektor. Als freiheitlich im Vergleich zu den Schweizer Kantonen stuft der Schweizer Thinktank Avenir Suisse auch die Ausgestaltung des Öffentlichkeitsgesetzes oder des Nichtraucherschutzes ein. Liechtensteins Nachbarkanton St. Gallen verbesserte sich in der Rangliste um einen Platz auf Rang 11, während sich Graubünden weit abgeschlagen an drittletzter Stelle befindet, vor dem Kantonen Wallis und Genf.
Freiheit bleibt ein subjektives Konzept
Der Avenir-Suisse-Freiheitsindex misst anhand ökonomischer und ziviler Indikatoren die freiheitliche Prägung der einzelnen Kantone. Berücksichtigt werden jedoch nur Themenbereiche, bei denen die Kantone Handlungsspielraum haben. Der Vergleich mit Liechtenstein ist daher mit Vorsicht zu geniessen. Denn Gesetze, die auf Bundesebene gelten, flossen nicht in den Vergleich mit ein. Bei dem interaktiven Online-Tool lassen sich die einzelnen Indikatoren einfach ein- oder ausschalten, um einen personalisierter Freiheitsindex zu gestalten. Denn es ist stark von der eigenen, individuellen Beurteilung abhängig, ob und wie stark etwa ein Gesetz als Einschränkung der persönlichen Handlungsoptionen empfunden wird.
Detaillierte Informationen zum Freiheitsindex 2022 von Avenir Suisse finden Sie hier.